User Experience verbessern & höher ranken – 7 SEO-Tipps
Suchmaschinenoptimierung ist eigentlich ein etwas irreführender Ausdruck, der aus der SEO-Steinzeit stammt. Denn heute ist Google imstande, die Suchintention & das Interesse der User so gut nachzuahmen, dass wir eher von Nutzeroptimierung sprechen sollten. Schließlich folgt der Google Algorithmus logischen Aspekten und gibt passende Suchergebnisse zur Suchanfrage aus.
Und das ist auch der Grund, warum die User Experience (UX), zu Deutsch das Nutzererlebnis, immer größeren Einfluss auf das Ranking von Websites gewinnt.
Was ist die User Experience?
Allgemein beschreibt die User Experience das Erlebnis, das ein Konsument bei der Nutzung von Produkten oder Angeboten verspürt.
Im Online-Marketing bezieht sich der Begriff auf die Nutzererfahrung im Zusammenhang mit Websites:
Wie gut findet sich der User auf der Seite zurecht?
Ist der Content einfach & effektiv aufbereitet?
Ist die Seite mit jedem Gerät erreichbar?
Welche Faktoren tragen zu einer guten UX bei?
Das sind nur einige von vielen Aspekten, die in den Bereich der User Experience gehören. Insgesamt lassen sich die wichtigsten Bestandteile der UX wie folgt zusammenfassen:
Zugänglichkeit der Website
Responsive Design (Optimierung für verschiedene Endgeräte),
uneingeschränkte Erreichbarkeit,
Dauer der Ladezeit
Usability (Nutzerfreundlichkeit)
Mehrwert für den User durch
Inhalte
einfache und übersichtliche Navigation
überschaubare Content-Strukturen
Ansprechende Optik
Attraktives Design
stimmiges Aussehen der gesamten Website (Farben, Strukturierung)
Selbstverständlich ist das Nutzererlebnis beim Durchklicken einer Website größtenteils subjektiv. Die Erwartungshaltung und die Bedürfnisse des Users spielen hier eine große Rolle. Zum Beispiel könnten User ab 50+ deine Website nicht ansprechend finden, obwohl du sie attraktiv und informativ gestaltet hast. Digitale Natives können aber genau auf derselben Seite eine positive User Experience verspüren. Es kommt eben auf deine Zielgruppe an!
Vgl. auch SEO-Texten / SEO Writing
Unterschied: User Experience – Usability?
Oftmals werden die Bezeichnungen Nutzererlebnis (User Experience) und Nutzerfreundlichkeit (Usability) in einen Topf geworfen. Grundsätzlich beschreiben Sie jedoch 2 unterschiedliche Punkte innerhalb der User-Experience.
Das Nutzererlebnis bezeichnet die ganze Erfahrung, die ein Nutzer mit deiner Website macht: angefangen beim ersten Eindruck über die tatsächliche Nutzung bis hin zur Reflexion des Erlebten. Von Usability sprechen wir wiederum, wenn es um die Nutzung und das Zurechtfinden auf deiner Website geht, nicht um den Eindruck oder die nachgelagerte Reflexion.
Nicht verstanden? Vereinfacht gesagt:
Die User Experience
umfasst alle Aspekte der Nutzer-Erfahrung, inklusive der ausgelösten Emotionen.
Der Kauf von Damenschuhen sollte nicht nur ohne Störungen funktionieren, sondern auch Freude beim Käufer hervorrufen.
Die Usability
stellt die simple und einfache Bedienbarkeit eines Produktes sicher.
Und zwar konkret über die Gestaltung der grafischen Benutzeroberfläche (GUI)
Nutzererlebnis als Ranking-Faktor
Vor einigen Jahren war es noch nicht ganz klar, ob die UX tatsächlich ein Ranking-Faktor für Google ist: Während einige SEOs glaubten, sie wirke sich indirekt aufs Ranking aus, meinten andere, der UX käme nicht so viel Bedeutung zu. Doch spätestens seit 2021 hat sich das geändert. Heute steht die User-Experience in den SEO-Trends ganz weit oben auf der To-do-Liste.
Denn Google stellt den Nutzer und sein bestmögliches Erlebnis in den Fokus. Und das gelingt der Suchmaschine auch mithilfe von ausgetüftelten Algorithmen, die auf verblüffend authentische Weise das Nutzerverhalten nachahmen.
Je besser also die User-Experience deiner Website auf deine Zielgruppe ausgerichtet ist, desto mehr Klicks wirst du erhalten, besser in den Suchergebnissen ranken und treue Leser/Kunden gewinnen.
Die wichtigsten Punkte für eine positive UX
Mobile Optimierung
Mobile first hieß es bereits 2016, doch von Jahr zu Jahr sind immer mehr Nutzer mit Mobilgeräten im Internet unterwegs. Darum ist es jetzt noch wichtiger, dass du deine Seite für den Mobile-first-Index von Google fit machst.
Ladezeit
Die sogenannte Page Speed deiner Website zählt für Interessenten & Google zu den relevantesten Faktoren im Hinblick auf Nutzerfreundlichkeit. Lädt deine Seite nämlich zu langsam, springt der ungeduldige Internetnutzer wieder ab. Optimal sind daher Ladezeiten von unter 2 Sekunden für eine Webpage.
Unique Content
Die Inhalte auf deiner Website müssen für die Suchanfrage thematisch passen, um sich für die Suchergebnisse überhaupt zu qualifizieren.
Zudem erwarten deine Leser bzw. Kunden einen echten Mehrwert, der ihnen Fragen beantwortet, nützliche Ratschläge gibt oder Lösungen bereitstellt.
7 Tipps für ein optimales Nutzererlebnis
Du kannst die UX deiner Besucher positiv beeinflussen! Zwar gibt es aufgrund der Subjektivität des Einzelnen kein eindeutiges Patent-Rezept für Websites. Jedoch existieren einige Gesichtspunkte und Verhaltensgewohnheiten unter Usern, die zu einem positiven Erlebnis auf deiner Website beitragen.
1. Seiten-Hierarchie & Seitenaufteilung
Notwendig für die Usability ist die Hierarchisierung deiner Website in sinnvolle Kategorien, will heißen Themenblöcke. Das erleichtert es dem Nutzer, sich auf deiner Seite zurechtzufinden. Das gleiche gilt für den Google Bot.
Klingt vielleicht im ersten Moment banal, ist es aber nicht! Denn viele Websites weisen keine logische Seitenstruktur auf und erschweren so dem User die Bedienung und das Verständnis. Das ist leider verschenktes, kostenloses Potenzial, deine Botschaft an den Mann bzw. die Frau zu bringen.
So viel zur Makroebene, doch auch die Mikroebene einzelner Webpages ist zu beachten: Deine Seite sollte klar in verschiedene Bereiche aufgeteilt sein. Das hilft deinen Besuchern, sich schnell zu orientieren, relevante Inhalte zu erfassen und darauf zuzugreifen.
2. Website-Navigation & Menü
Genauso wie die Seiten-Hierarchie sollte auch das Menü deiner Website logisch und übersichtlich gestaltet sein. Das funktioniert zum Beispiel gut mittels Drop-down-Menüs: erst auf einen Klick der jeweiligen Kategorie werden die Unterkategorien für den User sichtbar.
Wichtig ist vor allem die Position deines Menüs. Lege es also nicht in den Footer-Bereich, denn der Nutzer erwartet das Menü nun einmal im Header oder im Seitenfeed. Für mobile Optimierungen hat sich das Hamburger-Menü etabliert: Der Button mit 3 Balken öffnet beim Anklicken die Navigation.
Ebenfalls eine gute und sinnvolle Ergänzung zur herkömmlichen Navigation ist eine interne Suchfunktion. Allerdings solltest du dein Such-Fenster prominent platzieren, meistens findet es sich daher oben rechts auf einer Website.
3. Nützliche & strukturierte Inhalte
Der Nutzen für deine Leser steht eindeutig im Vordergrund. Hochwertige und branchenrelevante Ratgeber bzw. Fachartikel sind für deine Zielgruppe wesentlich interessanter als einfache Unternehmensbeschreibungen. Letzteres kannst du natürlich auch verwenden, aber bitte in einem unterhaltsamen, prägnanten Stil.
Achte auch darauf, möglichst wenig Werbung zu schalten, sondern den Interessenten auf den Inhalt weiterzuleiten, der ihn zum Klicken angeregt hat. Werbebanner & Pup-ups, die den Inhalt deiner Seite überlagern, stören nur den User beim Suchen. Generell herrscht die sogenannte Banner-Blindheit: rechteckige Elemente auf der rechten Seite werden als unerwünschte Werbung wahrgenommen. Ganz einfach, weil sich für gewöhnlich Werbebanner immer rechts finden.
Neben dem Mehrwert ist auch die Struktur deiner Texte von Bedeutung. Also konkret gesagt: Das Text-Design. Das heißt:
sinnvolle Absätze,
aussagekräftige Zwischenüberschriften,
Tabellen & Listen,
ansprechende Bilder, Grafiken oder Videos
Formulare dürfen dagegen so einfach wie möglich gestaltet sein, Bilder oder andere visuelle Marker braucht es dafür nicht. Versuche zudem, nur die wichtigsten Daten von deinen Kunden einzufordern.
Übrigens machen auch Datenschutz-Hinweise und dein Impressum eine gute UX aus. Sie sind nicht nur rechtlich notwendig, sondern zeigen dem Kunden, mit wem er es zu tun hat & was mit seinen Daten passiert.
4. Interaktionsmöglichkeiten
Für Google sind Shares, Likes & Link-Klicks wichtige Signale für die Beliebtheit deiner Seite bei den Usern. Interaktion ist hier also das Stichwort. Animiere deine Leser, mit deiner Website zu interagieren durch:
Verknüpfungen mit Social Media
Kommentar-Funktionen
Call-to-Action Buttons
5. Interne Links & Backlinks
Ergänze deine Navigation durch interne Verlinkungen. Allerdings solltest du nicht auf irgendeine Seite innerhalb deines Internet-Auftritts verlinken, sondern auf relevanten Content. Viele verweisen zum Beispiel am Ende eines Blog-Artikels auf themenverwandten Content oder spezifische Angebote.
Ebenso wichtig sind externe Links, also Backlinks von anderen Seiten. Hier gilt es allerdings, mit Argusaugen auf die Qualität der externen Seite zu achten. Betreibst du einen Online-Shop für Damenmode und erhältst einen Link, der von einem Blog über Elektro-Artikel stammt, wird Google das als negativ werten. Und der User ebenso. Positiv ist hingegen eine Verlinkung auf deine Seite von einer themenverwandten Website aus.
6. Page Speed
Je schneller die Inhalte deiner Website für den User zu sehen sind, desto besser die Performance deiner Seite. Denn je länger deine Seite zum Laden braucht, umso wahrscheinlicher ist es, dass der Nutzer wieder abspringt und auf ein anderes Suchergebnis klickt.
Ferner ist die Ladegeschwindigkeit ein eindeutiger Ranking-Faktor für Google.
7. Mobil-Freundlichkeit (mobile friendly)
Um eine optimale Nutzbarkeit bzw. Zugänglichkeit deiner Website zu garantieren, benötigst du ein Responsive Design. Dein Internet-Auftritt wird dann an das jeweilige Endgerät angepasst, sodass er darauf optimal dargestellt werden kann.
Fazit: User Experience testen
Auf diese Kennzahlen musst du achten
Klar, die UX ist von subjektiven Kriterien geprägt und lässt sich dadurch nicht konkret messen. Jedoch kannst du mithilfe bestimmter Kennzahlen einschätzen, ob die User mit deiner Seite zufrieden sind oder nicht.
Bitte bedenke dabei: Zahlenfixierung bringt hier nix. Aber mal so was von nichts!
Eher geht es darum, Trends zu beobachten und davon Verbesserungen für deine Website abzuleiten. Allerdings dürfen diese Werte nicht isoliert betrachtet, sondern müssen immer zusammen interpretiert werden.
Wiederkehrende Besucher
sind in der Regel mit der Performance deiner Website zufrieden, sonst würden sie ja nicht wiederkommen. Ist der Anteil deiner wiederkehrenden Besucher groß, darfst du dich über eine gute UX freuen.
Die Verweildauer
gibt Aufschluss darüber, ob die Nutzer Gefallen an deinem Internet-Auftritt finden. Allerdings musst du diese Zahlen kritisch betrachten: Denn eine niedrige Verweildauer muss nicht auf Unzufriedenheit hinweisen. Sie kann auch Ausdruck dafür sein, dass die gesuchten Infos schnell gefunden wurden. Für News gilt zum Beispiel, dass sie in der Regel schneller gelesen werden als andere Inhalte – die Verweildauer ist also dementsprechend kürzer.
Die Absprungrate (Bounce Rate)
erhält von Marketern ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit. Eine hohe Bounce Rate muss aber nicht auf minderwertige Inhalte oder eine schlechte UX deuten. Sie kann genauso wie die Verweildauer auf eine schnelle Befriedigung der User-Bedürfnisse basieren.