WDF*IDF & SEO-Texte optimieren
– das musst du wissen!
Lies hier, warum eine WDF*IDF-Optimierung von SEO-Texten Sinn macht und wie sich dadurch dein Google-Ranking verbessern lässt.
Die einen hassen es, die anderen sehen darin die perfekte Methode, um suchmaschinenoptimierten Content zu erstellen. Dabei ist eine WDF*IDF-Optimierung weder das eine noch das andere!
Der Algorithmus kann tatsächlich mehr als die meisten Texter glauben, jedoch weniger als viele SEOs sich wünschen.
Das Problem liegt hier auf beiden Seiten in der falschen Anwendung und Einschätzung. Nach meiner Erfahrung kannst du mit WDF*IDF-Tools richtig feine SEO-Texte schreiben: Wenn du das Konzept richtig – will heißen mit Verstand – einsetzt!
Vgl. auch SEO-Writing / SEO-Texten – Regeln & FAQ
Was ist WDF*IDF?
WDF ist die Kurzform für „within document frequency“.
Damit lässt sich bestimmen, wie oft ein Begriff oder eine Wortkombi innerhalb eines Dokumentes erscheint.
Und was bedeutet IDF?
IDF ist die Abkürzung für „inverse document frequency“.
Zu Deutsch: Dokumenten-Häufigkeit.
Sie dient als Korrektur für die WDF und findet heraus, wie wichtig ein Text im Bezug zum gewählten Keyword ist.
Nicht verstanden? Musst du auch gar nicht. Der folgende Absatz ist wesentlich aussagekräftiger. Für alle, die es genauer wissen wollen:
Karl Kratz liefert in seinem Artikel zur “Termgewichtung mit WDF*IDF” ausführliche Erklärungen und Details.
Was passiert bei einer WDF*IDF-Analyse eigentlich?
Eine WDF*IDF-Analyse ist kompliziert - zum Glück gibt es Tools, die uns die Arbeit erleichtern
Das ganze mathematische Gedöns lassen wir jetzt mal außen vor. Ist sowieso eher hinderlich für das Verständnis.
Und fördert nur die verflixte Zahlenvergötterung unter Online-Marketern und SEOs.
Für mich als redaktionelle Texterin sind aber nicht die Zahlen ausschlaggebend.
Viel mehr kommt es darauf an, was der WDF*IDF-Algorithmus kann und was nicht.
Das machen WDF*IDF-Tools
Der Algorithmus packt sich die Websites im Top-Ranking für das angegebene Keyword.
Er wertet also die ersten 10 Suchtreffer aus.
Dann wirft er alle Terme (=Begriffe), die in den dortigen Texten vorkommen, zusammen und listet sie nach der Häufigkeit ihrer Verwendung auf.
Im Anschluss wird die Anzahl der Keywords mit ihrer Seltenheit im Internet multipliziert.
Seltene Wörter haben damit eine höhere Relevanz fürs Thema als diejenigen, die häufiger genannt werden.
Zumindest in den Augen von WDF*IDF-Tools.
Das kann WDF*IDF nicht
Qualität von Texten widerspiegeln
Lesefreundlichkeit bestimmen
zwischen Content-Typen unterscheiden (Main-Content, Suplementary-Content, Button-Bezeichnungen etc.)
Such-Intention (Absicht der Suche) mitberechnen
die Länge eines Textes berücksichtigen
WDF*IDF-Kritik:
Deshalb kannst du WDF*IDF-optimierte Texte nicht nach Kurve schreiben
Denk dran: Bei WDF*IDF handelt es sich um einen Algorithmus zur Termgewichtung.
Je nach Anbieter, sind WDF*IDF-Tools etwas anders programmiert.
Das bedeutet: das eine Programm kann alle Content-Elemente der Seite auswerten, zum Beispiel:
Menüpunkte
Geschäftsinformationen im Footer,
weiterführende Texte in der Seitenleiste
Button-Texte
Bild-Unterschriften
und und und…
Andere WDF*IDF-Programme tun das wiederum nicht, sind aber auch nicht das gelbe vom Ei.
So sehen die Ergebnisse von WDF*IDF-Analysen aus
Deshalb ist WDF*IDF auch keine Wunderwaffe zur Text-Optimierung.
Schließlich tauchen darin oft sinnlose Begriffe auf, wie der Name deines Konkurrenten oder andere Wörter, die für das Thema so gar keinen Sinn machen.
Das gilt auch für die Häufigkeit des Suchbegriffs:
Hast du einen Text mit 500 Wörtern verfasst, kannst du das Haupt-Keyword wohl kaum 10 mal im Text unterbringen ohne die Textqualität zu verschlechtern.
Auch wenn die WDF*IDF-Analyse dir das weismachen möchte.
Darüber hinaus kann selbst der beste WDF*IDF-optimierte Content eine schlechte OnPage- und OffPage-Optimierung nicht ausgleichen.
Trotzdem:
WDF*IDF-Optimierungen sind sinnvoll
Auf den Punkt gebracht, hilft dir eine WDF*IDF-Optimierung dabei, deine Perspektive zu erweitern. Denn nach all der Text-Arbeit siehst du den Text vor lauter Buchstaben nicht mehr. 🥴
Es geht auf jeden Fall nicht darum, dass du bestimmte Keywords mithilfe dieses komplexen Konzepts so häufig wie nur möglich einsetzt – das würde ja an Keyword-Stuffing grenzen (vgl. auch SEO Keyword-Recherche und Was sind Keywords?).
Nein, viel mehr soll dir eine WDF*IDF-Analyse des Gesamttextes dabei helfen, dein Thema umfassend und vernünftig zu behandeln.
Außerdem wird dein Text ins Verhältnis zu anderen Seiten mit dem gleichen Themen-Schwerpunkt gestellt, die am besten bei Google ranken.
Im SEO nennt man das Latent Semantic Optimization: also eine semantische Optimierung des Contents, da hier ganze Wortfelder und kontext-relevante Begriffe angezeigt werden, die du in den Text einfließen lassen kannst.
Der Nutzen einer WDF*IDF-Optimierung liegt im Finden von Proof Keywords und themenrelevanten Aspekten
Was bringt eine WDF*IDF-Analyse für SEO-Texte?
Sie verrät dir, welche Schlagworte deine Mitbewerber neben dem eigentlichen Haupt-Keyword noch in ihren Texten eingebracht haben.
Das ist höchst interessant! Denn so kannst du geeignete Proof-Keywords und Synonyme, die du vielleicht noch nicht entdeckt hast, ermitteln und in deinen Artikel einbauen.
Vielleicht fällt dir so auch auf, dass du einen wichtigen Themenbereich gar nicht erwähnt hast und willst das nachholen.
Zudem zeigt dir die Analyse an, welche Schreibweise für ein Keyword wichtig ist. Eigentlich sollte Google nicht groß zwischen Getrennt-Schreibung und Zusammen-Schreibung differenzieren.
Manchmal erzeugt der Bindestrich z.B. bei „Suchmaschinen-Optimierung“ und „Suchmaschinenoptimierung“ aber doch einen feinen Unterschied.
Was sind Proof-Keywords?
Mit Proof-Keywords sind Neben-Keywords gemeint, die themenrelevant für dein Haupt-Keyword (auch Fokus-Keyword) sind. Sie liegen aus semantischer Sicht (Bedeutungsebene) nahe am Haupt-Keyword.
Ein Beispiel:
Dein Fokus-Keyword lautet “Flugzeug”.
Artverwandte Terme (=Proof-Keywords) wären also:
Fliegen, Luftfahrzeug, Auftrieb, Abtrieb, Flughöhe, Flugzeit, Flieger, Pilot, Flügel, Triebwerk, Fluggeschwindigkeit u.v.m.
Alle diese Proof-Keywords ergänzen dein Haupt-Keyword sinnvoll und steigern die Relevanz deines Textes.
Was, wenn ich Keywords laut WDF*IDF zu oft verwendet habe?
Das ist absolut kein Beinbruch.
Am besten liest du dir deinen Text noch einmal in Ruhe durch:
Stören deine Keywords den Lesefluss, hast du sie ungünstig eingebaut oder zu häufig verwendet. Tausche 1 oder 2 Schlagworte aus, das kann schon viel bewirken.
Was, wenn ich Keywords zu selten verwendet habe?
Es gibt keine Vorgabe, wie viele Keywords du verwenden musst
Im Prinzip gehst du hierbei genauso vor wie oben: Du verlässt dich auf deine Intuition.
Vielleicht trägt es zum Verständnis deines Textes bei, das ein oder andere Wort noch einmal einzubauen.
Vielleicht aber auch nicht.
Was kostet ein WDF*IDF-Tool?
Das kommt ganz darauf an, welchen Tool-Anbieter du wählst.
Ein gutes, aber kostenpflichtiges Programm stellt beispielsweise SEOlyze oder Onpagedoc zur Verfügung.
Es existieren aber auch viele kostenlose WDF*IDF-Tools im Internet, wie zum Beispiel WDFIDF-Tool.com.
Gut zu wissen: Jedes Tool arbeitet mit seinem eigenen Logarithmus. Das bedeutet, je nach Wahl werden dir unterschiedliche Ergebnisse angezeigt.
Wie das geht? Naja, die einen verwerten den gesamten Inhalt von allen Text-Elementen rund um den eigentlichen Fließtext, die anderen nur einen Teil davon.
Es lohnt sich daher verschiedene Tools zu testen, um sich inspirieren zu lassen!